J. Edgar

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HANDLUNG

Die Filmbiografie beginnt 1919 und zeigt den Aufstieg von J. Edgar Hoover. Während er zu Beginn als einfacher Angestellter im Justizministerium seinen Aufgaben nachkommt, wird schnell klar, dass er zu Höherem berufen ist.
Hoover entwickelt die Spurensuche an Tatorten weiter und wird dank seiner Beharrlichkeit zum Direktor des neu gegründeten Federal Bureau of Investigation FBI ernannt.
Sein Leben wird bestimmt durch seine obsessiv betriebene Arbeit, seine streng religiöse Mutter und seine geheime homosexuelle Beziehung mit seinem Untergebenen Clyde Tolson.
Mit wachsender Macht beginnt Hoover sein Wissen zu missbrauchen, um damit seine Karriere weiterzuführen. Er schreckt auch nicht davor zurück, selbst den amerikanischen Präsidenten unter Druck zu setzen, um seine Ziele zu erreichen.

REZENSION

Die Biopic über den übermächtigen FBI-Gründer J. Edgar Hoover wird mit unzähligen Rückblenden und Zeitsprüngen in Szene gesetzt. Der Grund für diese Erzählweise liegt auf der Hand, handelt es sich bei diesem Streifen doch um ein sehr ruhiges und bedächtig inszeniertes Filmdrama, welches durch diese Zeitsprünge etwas an Dynamik gewinnt. Zuweilen können diese häufigen Wechsel der Handlungszeit den Zuschauer aber auch etwas verwirren.

Hoovers Leben bietet wahrlich genug Stoff, um einen spannenden Film damit füllen zu können. Warum dies hier nicht ganz gelungen ist, dürfte an der unglücklichen Konstellation zwischen Regisseur, Clint Eastwood, und Drehbuchverfasser Dustin Lance Black liegen. Während Black Hoover gegenüber kritisch eingestellt ist, wird schnell deutlich, dass Eastwood eher aus der Position des Hoover-Bewunderers agiert.
Das führt zu der unglücklichen Mischung aus Kritik und Heldenepos, wobei meiner Meinung nach Hoovers positive Eigenschaften deutlich zu stark gewichtet wurden.

BLU-RAY-BILD

Das Bildseitenverhältnis liegt in 2.40:1 (12:5 CinemaScope) vor.

Clint Eastwood ist bekannt für seine visuellen Verfremdungen. Bei diesem Streifen hat er es für meinen Geschmack etwas zu bunt getrieben. Die Kontraste sind derart stark erhöht und die Farben praktisch auf monochrom herabgesetzt worden, dass vor lauter Schatten und schwarzen Löchern kaum noch etwas zu sehen ist. Gerade in dunklen Szenen, und der Film besteht fast nur aus solchen, werden grosse Bildbereiche förmlich verschluckt. Zudem sehen die Hauttöne sehr unnatürlich und irritierend aus. Möglicherweise hat man auf dieses Stilmittel zurückgegriffen, um die dilettantischen Masken der drei Hauptdarsteller zu kaschieren - man weiss es nicht.
Positiv bleibt anzumerken, dass die Bildschärfe ausgezeichnet ausgefallen ist.
Meine Kritik betrifft demnach nicht die Blu-ray-Umsetzung, sondern die stilmittelbedingten Einschränkungen.

BLU-RAY-TON

Das Tonformat liegt in Deutsch Dolby Digital 5.1 vor.

Es gibt leider keinen deutschen HD-Ton. Da es sich bei dieser Veröffentlichung ohnehin um eine sehr ruhige Inszenierung handelt, kann man damit leben. Die Tonumsetzung spielt sich vor allem über die Frontkanäle ab. Nur selten werden die Surroundkanäle ins Geschehen einbezogen. Es entsteht eine dezente aber ansprechende Räumlichkeit. Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen. Die Tonbalance ist ausgezeichnet ausgefallen.

FAZIT

Eine durchaus interessante Biopic, die etwas unter der persönlich gefärbten Optik des Regisseurs leidet. Die Blu-ray-Umsetzung beim Ton ist gut, beim Bild gewöhnungsbedürftig.
Kann ich nur unter Vorbehalten weiterempfehlen…

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© 2012 Warner Home Video

Originaltitel:
J. Edgar

Regie:
Clint Eastwood
Drehbuch:
Clint Eastwood
Musik:
Dustin Lance Black

Produktion:
© Imagine Entertainment / Malpaso Productions / Wintergreen Productions
Kamera:
Tom Stern
Schnitt:
Joel Cox / Gary D. Roach

USA / 2011


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