Der Butler

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Photo by Anne Marie Fox - © 2013 THE WEINSTEIN COMPANY. ALL RIGHTS RESERVED. Forest Whitaker

HANDLUNG

Der Film basiert auf der wahren Geschichte Eugene Allens, der von 1952 bis 1986 als Butler im Weissen Haus tätig war.
Im Film wurde der Name der Hauptfigur in Cecil Gaines abgeändert. Erzählt wird die Geschichte seiner schweren, von Armut geprägten Kindheit im Süden der USA, als Sohn eines Baumwollpflückers.
Gaines schafft es, als Butler Fuss zu fassen und landet schliesslich in Washington D. C., wo er eine Familie gründet und als Butler im Weissen Haus Beschäftigung findet.
Während Cecil Gaines vordergründig als angepasster Diener von sieben Präsidenten arbeitet, wendet sich sein Sohn Louis offen gegen die Unterdrückung der afroamerikanischen Bevölkerung und schliesst sich anfänglich der Bewegung um Martin Luther King an. Louis landet unzählige Male im Gefängnis, was schliesslich zum Bruch mit seinem Vater führt. Bis sie wieder zueinander finden, vergehen Jahre - Jahre, in denen die USA sich wandelt und die afroamerikanische Bevölkerung ihrem Recht auf Gleichstellung immer näher kommt…

REZENSION

Forest Whitaker, Oprah Winfrey und David Oyelowo können in diesem Film, in dem ein knappes Jahrhundert der amerikanischer Bürgerrechtsbewegung ausgebreitet wird, auf der ganzen Linie überzeugen. Anhand der eindrücklichen Vater-Sohn-Beziehung, wird gekonnt aufgezeigt, dass es nicht nur ein Konflikt zwischen Weiss und Schwarz war, sondern auch ein Generationenkonflikt innerhalb der afroamerikanischen Gemeinschaft. Es gelingt dem Regisseur Lee Daniels ausgezeichnet, die daraus entstehenden Konflikte und innere Zerrissenheit darzustellen.
Die Dialoge waren für meinen Geschmack allzu einfach gestrickt und mit sehr vielen Klischees durchwirkt. Ab und an hätte etwas mehr Tiefe nicht geschadet. Allerdings ist es natürlich ein schwieriges Unterfangen, eine so grosse Zeitspanne (82 Jahre) in gut zwei Stunden historisch seriös abzuhandeln.
Schlussendlich wurde die hervorragende Vater-Sohn-Geschichte etwas durch die holzschnittartige Grundgeschichte geschmälert.

Alles in allem ein durchaus sehenswerter Streifen, der nicht zuletzt wegen der schauspielerischen Umsetzung und auch den zahlreichen Kurzauftritte vieler Weltstars (Robin Williams, Vanessa Redgrave, Jane Fonda, Mariah Carey etc…) sehenswert ist.

BLU-RAY-BILD

Das Bildseitenverhältnis liegt in 1.85:1 (13:7 – US und UK WideScreen Kino-Format. Ursprünglich von Universal 1953 eingeführt) vor.

Mit der Bildqualität dieser Blu-ray konnte ich mich nicht wirklich anfreunden. Die Schärfe ist inkonsistent und wechselt von sehr guter HD-Qualität bis zu schlechter DVD-Qualität. Zudem wurde extrem viel mit Filtern gearbeitet, sodass das Bild zuweilen für meinen Geschmack zu stark entfremdet worden ist - weniger wäre hier definitiv mehr gewesen.
Die Farben wirken ansonsten kräftig und ansprechend. Der Schwarzwert ist gut. In dunklen Szenen kommt es immer wieder zu sehr starkem Bildrauschen, welches zuweilen etwas störend wirkt.
Alles in allem ist diese Blu-ray für mich bildtechnisch nicht auf der Höhe der Zeit.

BLU-RAY-TON

Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 5.1 vor.

Erfreulicherweise wieder mal eine deutsche HD-Tonumsetzung, die überzeugen kann. Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen. Die Surroundabmischung ist ausserordentlich gut ausgefallen. Sowohl bei Geräuschen wie auch bei der Filmmusik werden die Surround-Lautsprecher sehr intensiv mit einbezogen. Es entsteht dadurch eine ausgezeichnete Räumlichkeit.
Die Tonbalance ist ganz zu Beginn etwas unstimmig, verbessert sich dann jedoch rasch. Die Dynamik wird nicht übermässig viel beansprucht, kann aber dann jeweils voll und ganz überzeugen.
Eine wirklich gute Tonumsetzung!

FAZIT

Eine gefühlvolle und mitreissend inszenierte Vater-Sohn-Geschichte, die lediglich etwas unter der Menge der Ereignisse, die erzählt werden wollen, zu leiden hat. Die technische Umsetzung dieser Blu-ray konnte mich beim Bild nicht überzeugen, die Tonumsetzung ist dafür hervorragend ausgefallen. Ein sehenswerter Streifen!

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© 2014 Prokino

Originaltitel:
The Butler

Regie:
Lee Daniels
Drehbuch:
Danny Strong
Musik:
Rodrigo Leao

Produktion:
© Laura Ziskin Productions / Windy Hill Pictures u.a.
Kamera:
Andrew Dunn
Schnitt:
Joe Klotz

USA / 2013


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