So, das ist sie nun also, meine allererste LP.
Dass wir uns hier recht verstehen, nicht nur meine erste Elvis-Platte, sondern meine allererste LP überhaupt. Geschenkt bekommen von meinen Eltern, die wissen was gut ist.
Ein Compilation-Album, das aus Songs der Jahre 1960-62 besteht. Ich bin mir bewusst, dass ich die Platte vielleicht aus oben beschriebenem Grund mit etwas emotional eingefärbter Optik betrachte, wenn ich sage, dass dies das beste jemals produzierte Album aller Zeiten und Welten ist.
Dennoch, wenn ich mir Stücke wie „Stuck On You“, "Fame And Fortune“, "Are You Lonesome Tonight?" oder „Anything That's Part Of You“ anhöre, bin ich auch heute noch begeistert. Es gibt Künstler, die benötigen ein ganzes Leben, um so viele Hits aufzunehmen wie Elvis hier in zwei Jahren produziert hat.
Konzeptionell ist das Album, obwohl es ein Sampler ist, sehr stringent. Schöne Liebeslieder, tragische Liebeslieder, freche Liebeslieder, rockige Liebeslieder.... erkennen sie das Konzept?
Ich liebe dieses Album.
Während die Original-LP nur noch musealen Charakter hat (Don't Touch!, Don't Play), höre ich mir die japanische 24bit-CD in regelmässigen Abständen an und bin auch nach vierzig Jahren immer wieder entsetzt und zutiefst gekränkt, dass er dafür keinen Grammy erhalten hat...
Zum Thema Lieblingsstücke verweigere ich die Aussage, hören Sie sich bitte das ganze Album an!
Aufgenommen: 20. März 1960 bis 19. März 1962
Veröffentlicht: 11 August 1963
Nummer: RCA LPM/LSP-2765
Label: RCA Victor Records
Genre: Rock / Soft Rock
Produzent: Steve Sholes
Spielzeit: 29:42
Nr. | TITEL | KOMPONISTEN | AUFGENOMMEN | LÄNGE |
---|---|---|---|---|
01/A | It's Now Or Never | E. di Capua / A. Schroeder / W. Gold | 03 April 1960 | 03:15 |
02/A | Stuck On You | A. Schroeder / S. L. McFarland | 20. März 1960 | 02:18 |
03/A | Fame And Fortune | F. Wise / B. Weisman | 20. März 1960 | 02:30 |
04/A | I Gotta Know | P. Evans / M. Williams | 03. April 1960 | 02:15 |
05/A | Surrender | D. Pomus / M. Shuman | 30. Oktober 1960 | 01:52 |
06/A | I Feel So Bad | C. Willis | 12. März 1961 | 02:54 |
07/B | Are You Lonesome Tonight | L. Handman / R. Turk | 03. April 1960 | 03:05 |
08/B | His Latest Flame | D. Pomus / M. Shuman | 25. Juni 1961 | 02:08 |
09/B | Little Sister | D. Pomus / M. Shuman | 25. Juni 1961 | 02:31 |
10/B | Good Luck Charm | A. Schroeder / W. Gold | 15. Oktober 1961 | 02:24 |
11/B | Anything That's Part Of You | Don Robertson | 15. Oktober 1961 | 02:05 |
12/B | She's Not You | D. Pomus / J. Leiber / M. Stoller | 19. März 1962 | 02:08 |
Wir haben hier die erste Veröffentlichung, die aus der American-Sound-Session zusammengestellt wurde. Ein Comeback, das musikalisch einen völlig neuen Elvis präsentierte.
Soul-Stücke wie „Only The Strong Survive“ wechseln sich mit reinen Country-Einlagen wie „It Keeps Right On A-Hurtin'“ ab.
Eine wunderbare Mischung, bei der eigentlich nur der geniale Song „Kentucky Rain“ fehlt, der unverständlicherweise auf keinem dieser beiden Alben gelandet ist, obwohl auch in der selben Session eingespielt... Ein Schönheitsfehler, den man dann 2009, vierzig (!) Jahre später, korrigierte, indem man ihn auf der Sony-Legacy Edition als originales Mono Single Master beifügte. Bei RCA/BMG/SONY dauert es eben manchmal etwas länger...
Elvis war stimmlich hier auf seinem Höhepunkt, er klang später nie mehr so intensiv und kräftig. Dieses Album bildete gewissermassen das Ende der Sechzigerjahre für Elvis. Danach begann eine neue Zeitrechnung, mit einem neuen Sound und einem neuen Elvis, den man nur noch mit Mühe in die Nähe eines Tonstudios locken konnte...
Die berühmte Studio Session im American Sound Studio in Memphis, während der diese Stücke alle aufgenommen wurden, brachte auch noch genug Material für ein zweites Album zusammen, welches ebenfalls zu meinen Lieblingsalben zählt...
Meine Lieblingsstücke auf diesem Album sind: Nr. 2 „Only The Strong Survive“, Nr. 6 „I'm Movin' On“, Nr. 8 „Gentle On My Mind“ und Nr. 11 „Any Day Now“.
Aufgenommen: Januar / Februar 1969
Veröffentlicht: 17. Juni 1969
Nummer: LSP-4155
Label: RCA Victor Records
Genres: Soul / Rhythm and Blues / Rock / Country
Produzenten: Chips Moman / Felton Jarvis
Spielzeit: 36:42
Nr. | TITEL | KOMPONISTEN | AUFGENOMMEN | LÄNGE |
---|---|---|---|---|
01/A | Wearin' That Loved On Look | D. Frazier / A. L. Owens | 13. Januar 1969 | 02:46 |
02/A | Only The Strong Survive | J. Butler / K. Gamble / L. Huff | 19. Februar 1969 | 02:42 |
03/A | I'll Hold You In My Heart | E. Arnold / T. Delbeck / V. Horton | 22. Januar 1969 | 04:34 |
04/A | Long Black Limousine | B. George / V. Stovall | 13. Januar 1969 | 02:43 |
05/A | It Keeps Right On A-Hurtin' | J. Tillotson | 20. Februar 1969 | 02:36 |
06/A | I'm Movin' On | Hank Snow | 14. Januar 1969 | 02:43 |
07/B | Power Of My Love | B. Baum / B. Giant / F. Kaye | 18. Februar 1969 | 02:36 |
08/B | Gentle On My Mind | J. Hartford | 14. Januar 1969 | 03:21 |
09/B | After Loving You | J. Lantz / E. Miller | 18. Februar 1969 | 03:05 |
10/B | True Love Travels On A Gravel Road | D. Frazier / A. L. Owens | 17. Februar 1969 | 02:38 |
11/B | Any Day Now | B. Bacharach / B. Hillard | 20. Februar 1969 | 02:59 |
12/B | In The Ghetto | M. Davis | 20 Februar 1969 | 02:57 |
Hier haben wir die zweite Veröffentlichung, die aus den Aufnahmen während der American Sound Studio-Session entstand.
Gewissermassen der Bruder von „From Elvis in Memphis“. In der Tat ist der Sound vergleichbar mit der ersten Veröffentlichung.
Im Zentrum standen nun eher soullastige Stücke, die aber durchaus auch Elemente aus der Country- und Gospel-Musik aufweisen.
Wunderbare Stücke wie „Stranger in My Own Home Town“ oder „A Little Bit Of Green“, sind hier zu hören.
Ein sehr stimmiges und konzeptionell gut arrangiertes Album.
Elvis war ein Perfektionist und brauchte bei gewissen Songs auf diesem Album über zwanzig Takes, bis er ein Master hatte, mit dem er zufrieden war. Da wurde an jedem Stück solange gefeilt und geschraubt, bis das Resultat genau so war, wie er es wollte, und das hört man dem Album auch an. Endstanden ist eine der stimmigsten und musikalisch interessantesten Platten, die es von ihm in den Sechzigern gab.
Ich besitze drei Versionen von diesem Album, wobei die japanische Ausgabe aus der Paper Sleeve Collection, die in 24bit gemastert wurde, den besten und klarsten Sound aufweist. Leider sind die Höhen etwas grell ausgefallen. Eine perfekte Veröffentlichung in digitaler Form steht also leider bis heute noch aus...
Meine Lieblingsstücke auf diesem Album sind: Nr. 4 „A Little Bit Of Green“, Nr. 5 „Ant The Grass Won't Pay Me No Mind“ und Nr. 9 „You'll Think Of Me.
Aufgenommen: Januar, Februar und August 1969
Veröffentlicht: November 1970
Nummer: LSP-4429
Label: RCA Victor Records
Genre: Rock / Soul / Country
Produzent: Chips Moman
Spielzeit: 32:06
Nr. | TITEL | KOMPONISTEN | AUFGENOMMEN | LÄNGE |
---|---|---|---|---|
01/A | Inherit The Wind | Eddie Rabbitt | 15. Januar 1969 | 02:56 |
02/A | This Is The Story | C. Arnold / D. Martin / G. Morrow | 13. Januar 1969 | 02:28 |
03/A | Stranger In My Own Home Town | Percy Mayfield | 17. Februar 1969 | 04:23 |
04/A | A Little Bit Of Green | C. Arnold / D. Martin / G. Morrow | 14. Januar 1969 | 03:21 |
05/A | And The Grass Won't Pay No Mind | Neil Diamond | 17. Februar 1969 | 03:08 |
06/B | Do You Know Who I Am? | Bobby Russell | 18. Februar 1969 | 02:49 |
07/B | From A Jack To A King | Ned Miller | 21. Januar 1969 | 02:23 |
08/B | The Fair's Moving On | Guy Fletcher / Doug Flett | 21. Februar 1969 | 03:09 |
09/B | You'll Think Of Me | Mort Shuman | 14. Januar 1969 | 04:01 |
10/B | Without Love (There Is Nothing) | Danny Small | 22. Januar 1969 | 02:51 |
Als ich mir diese LP 1981 zulegte, konnte ich nicht wissen, was für eine Rarität ich mir da an Land gezogen hatte.
Darauf befanden sich vier bis dato unveröffentlichte Aufnahmen. Dazu kamen zwei weitere Songs, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nie in Stereo zu haben waren.
Schlussendlich ist auf dieser Scheibe die beste Live-Version von What'd I Say zu hören, die Elvis und seine Band je abgeliefert haben. Das Gitarren-Solo von James Burton ist schlicht genial. Die Kraft und explosive Power von Elvis' Auftritten 1969 wird unglaublich eindrücklich rübergebracht mit diesem Song.
Wie ich dann etwa zwanzig Jahre später herausgefunden habe, wurde diese Aufnahme aber wohl editiert und hat so in Wirklichkeit nie stattgefunden – das tut aber meiner Begeisterung keinen Abbruch.
Nachdem die LP mit der Zeit etwas in die Jahre gekommen war, hoffte ich immer auf eine Veröffentlichung auf CD. Leider ist sie aber lediglich in Australien herausgegeben worden und heute nur zu horrenden Preisen zu bekommen.
2010 wurde dann mein Wunsch doch noch erfüllt, wenn auch nicht offiziell. Ein Bootleg-Label namens Victrola veröffentlichte eine illegale CD-Version, die ich mir dann natürlich postwendend besorgte.
Ein Volume 2 hat es übrigens nie gegeben, was aber in Anbetracht der wirren Veröffentlichungspolitk von RCA in dieser Zeit nicht weiter erstaunt.
Die absoluten Highlights auf dieser Veröffentlichung sind:
Nr. 2 „A Big Hunk O' Love“ (unveröffentlichte Live-Version)
Nr. 5 „What'D I Say“ (unveröffentlichte Live-Version)
Nr. 6 „Don't Cry Daddy“ (unveröffentlichte Live-Version)
Nr. 7 „Steamroller Blues“ (unveröffentlichte Live-Version)
Nr. 10 „You'll Never Walk Alone“ (erstmals in Stereo).
Aufgenommen: 1966 - 1973
Veröffentlicht: Oktober 1981
Nummer: AHL1-2347
Label: RCA Victor Records
Genre: Rock / Country / Blues / Gospel
Produzent: Felton Jarvis / Joan Deary
Remix: Dick Bogart
Mastering: Richard Simpson
Spielzeit: 31:40
Nr. | TITEL | KOMPONISTEN | AUFGENOMMEN | LÄNGE |
---|---|---|---|---|
01/A | The Wonder Of You | Baker Knight | 18. Februar 1970 (LIVE) | 02:36 |
02/A | A Big Hunk Of Love | A. Schroeder / S. J. Wyche | 15. Februar 1972 (LIVE) | 02:03 |
03/A | There Goes My Everything | Dallas Frazier | 08. Juni 1970 | 02:56 |
04/A | Suspicious Minds | Mark James | 23. Januar 1969 | 04:20 |
05/A | What'd I Say | Ray Charles | August 1969 (LIVE) | 04:19 |
06/B | Don't Cry Daddy | Mac Davis | Februar 1970 (LIVE) | 02:35 |
07/B | Steamroller Blues | James Taylor | 12. Januar 1973 (LIVE) | 03:14 |
08/B | The Sound Of Your Cry | B. Baum / B. Giant / F. Kaye | 04. Juni 1970 | 04:00 |
09/B | Burning Love | Dennis Linde | 28. März 1972 | 02:54 |
10/B | You'll Never Walk Alone | O. Hammerstein / R. Rodgers | 11. September 1967 | 03:43 |
Wenn es so etwas wie den „Heiligen Gral“ der Elvis-Alben gäbe, könnte dies durchaus auf diese Veröffentlichung zutreffen.
Als ich das erste Mal auf diese CD stiess, war ich schlicht sprachlos.
Eines vorweg, es ist keine offizielle Veröffentlichung, sondern ein Bootleg, also eine illegale Veröffentlichung. Woher die Typen von Bilko dieses ganze Songmaterial her hatten, ist mir ein Rätsel. Geklaut? Von einem RCA-Archiv-Mitarbeiter illegal gekauft? Man weiss es nicht. Fakt ist, wir hören hier 19 alternative Takes aus der Aufnahme-Session vom Januar/Februar 1969. Aufgenommen im American Sound Studio (daher auch der Titel).
Die Früchte dieser vierzehntägigen Session wurden offiziell auf „Elvis in Memphis“ und „Back in Memphis“ veröffentlicht.
Diesen Einblick in die Studioarbeit, die wir auf der hier vorliegenden CD zu hören bekommen, ist schlicht atemberaubend. Man kann Elvis bei der Arbeit zuhören, und die unbearbeiteten (undubbed) Songs klingen frisch und modern. Da die ganze Hintergrundorchestrierung noch fehlt und auch keine Backgroundsänger zu hören sind, rückt Elvis Stimme automatisch mehr in den Fokus. Man hört seinen Kampf, den er mit dem einen oder anderen sehr anspruchsvollen Song ausfocht und so manche Bemerkung, die er dazu machte.
Eine Veröffentlichung, die nicht ganz unwesentlich dazu beitrug, dass RCA und später BMG/Sony ihre Veröffentlichungspolitik radikal überdenken mussten und begannen, selber unveröffentlichtes Studio-Material herauszugeben.
Aufgenommen: 1969, American Sound Studio, Memphis, Tennessee
Veröffentlicht: 1996
Nummer: CD 1800
Label: Bilko
Genre: Soul / Rock / Country
Produzent: Chips Moman
Spielzeit: 59 Minuten
Nr. | TITEL | KOMPONISTEN | AUFGENOMMEN | AT | LÄNGE |
---|---|---|---|---|---|
01 | Long Black Limousine | Bobby George / Vern Stovall | 13. Januar 1969 | Take 6 | 04:10 |
02 | Wearin' That Loved On Look | D. Frazier / A. Owens Sr. / A. Owens | 13. Januar 1969 | Take 14 | 02:59 |
03 | You'll Think Of Me | Mort Shuman | 14. Januar 1969 | Take 7 | 04:17 |
04 | A Little Bit Of Green | C. Arnold / D. Martin / G. Morrow | 14. Januar 1969 | Take 1 | 03:21 |
05 | In The Ghetto | Mac Davis | 21. Januar 1969 | Take 3 | 02:43 |
06 | Rubberneckin' | Dory Jones / Bunny Warren | 21. Januar 1969 | Take 1 | 2:22 |
07 | From A Jack To A King | Ned Miller | 22. Januar 1969 | Take 2 | 02:29 |
08 | Without Love | Danny Small | 23. Januar 1969 | Take 3 | 03:00 |
09 | Suspicious Minds | Mark James | 23. Januar 1969 | Take 7 | 03:26 |
10 | True Love Travels On A Gravel Road | Dallas Frazier / A. L. Owens | 17. Februar 1969 | Take 1 | 02:48 |
11 | Power Of My Love | B. Giant / F. Kaye / B. Baum | 18. Februar 1969 | Take 1 | 02:57 |
12 | After Loving You | Janet Lantz / Eddie Miller | 18. Februar 1969 | Take 3 | 03:14 |
13 | And The Grass Won't Pay No Mind | Neil Diamond | 18. Februar 1969 | Take 6 | 03:25 |
14 | Do You Know Who I Am | Bobby Russell | 19. Februar 1969 | Take 1 | 02:38 |
15 | Kentucky Rain | D. Heard / E. Rabbitt | 17. Februar 1969 | Take 8 | 03:34 |
16 | It Keeps Right On A-Hurtin' | Johnny Tillotson | 20. Februar 1969 | Take 2 | 02:45 |
17 | Only The Strong Survive | J. Butler / K. Gamble / L. Huff | 20. Februar 1969 | Take 6 | 02:55 |
18 | Any Day Now | Burt Bacharach / Bob Hilliard | 21. Februar 1969 | Take 2 | 03:05 |
19 | If I'm A Fool | Stan Kesler | 21. Februar 1969 | Take 3 | 02:45 |
Ich besitze ungefähr 80 Konzert-Aufnahmen von Elvis. „Dinner at Eight“ ist eine der Besten und Schönsten unter ihnen. Das ist aus verschiedenen Gründen keine Selbstverständlichkeit. Elvis war 1975 gesundheitlich angeschlagen, musste gar seine Sommer-Konzerte, die er in Las Vegas hätte geben wollen, absagen. Als er im Dezember des selben Jahres nach Las Vegas zurück kehrte, war er wie ausgewechselt; wir hören hier einen gut aufgelegten Elvis, der auf der Bühne seine Scherze trieb und dem Publikum seine gerade siebenjährige Tochter Lisa Marie vorstellte.
Musikalisch ist Ausserordentliches zu hören. Elvis liess es sich in Vagas nicht nehmen, spontan einen Songwunsch aus dem Publikum in sein Konzert miteinzubauen. Dank dieser Tradition kommen wir in den Genuss einer raren Live-Version von Kristoffersons „Help Me Make It Through the Night“. Noch übertrumpft wird diese Performance durch die wunderschön vorgetragene Version von „And I Love You So“.
Elvis hatte in seinen späten Jahren leider immer wieder die Unsitte, seine eigenen Songs auf den Arm zu nehmen, nicht mehr voll auszusingen oder sich gar durch Textänderungen darüber lustig zu machen - in diesem Konzert findet sich nichts dergleichen. Im Gegenteil, er spornt seine Musiker und Sängerinnen immer wieder zu Höchstleistungen an. Alle Beteiligten haben Spass - und dieser Spass überträgt sich ungefiltert auf den Zuhörer.
Es gibt alles zu hören, was Elvis’ Musik ausmacht: Wunderschöne Balladen, fetzige Rocknummern und emotionsgeladene Gospelstücke. Als ganz zum Schluss aus dem Publikum der Wunsch nach „Blue Christmas“ laut wird, lässt es sich Elvis nicht nehmen, auch diesem Song noch einzuflechten - es war ja der 13. Dezember…
Geplant war es nicht, dieses Konzert zu veröffentlichen. Band-Mitglieder hatten das Mischpult mit einem Tonbandgerät verbunden und so das Konzert mitgeschnitten - vermutlich um die Aufnahmen später als Übungsmaterial zu gebrauchen. Wie ich schon eingangs erwähnte, ist es wirklich keine Selbstverständlichkeit, dass wir diese Aufnahme heute kaufen können.
Wer etwas vom Besten hören möchte, das Elvis späte Konzert-Jahre hervorgebracht haben, dem kann ich „Dinner At Eight“ uneingeschränkt empfehlen!
Aufgenommen: 13. Dezember 1975 (Live)
Ort: Hotel Hilton, Las Vegas, Nevada
Veröffentlicht: November 2002
Nummer: 74321 97712-2
Label: Follow That Dream Records (RCA / BMG)
Genre: Rock / Rock’n Roll / Country / Traditional
Technik: Soundboard-Mitschnitt (Reel-To-Reel-Tonband)
Spielzeit: 66 Minuten
Nr. | TITEL | KOMPONISTEN | LÄNGE |
---|---|---|---|
01 | See See Rider | Traditional: Arr. Elvis Presley | 03:10 |
02 | I Got A Woman / Amen | Ray Charles | 09:47 |
03 | Love Me | Mike Leiber / Jerry Stoller | 02:21 |
04 | Help Me Make It Through The Night | Kris Kristofferson | 03:06 |
05 | Trying To Get To You | C. Singleton / R. McCoy | 02:33 |
06 | And I Love You So | Don McLean | 03:34 |
07 | All Shook Up | E. Presley / O. Blackwell | 01:31 |
08 | Teddy Bear / Don't Be Cruel | Lowe / Mann / Presley / Blackwell | 04:32 |
09 | Wooden Heart | B. Weisman / F. Wise / K. Twomey | 02:03 |
10 | You Gave Me A Mountain | Marty Robbins | 03:13 |
11 | Polk Salad Annie | Tony Joe White | 04:41 |
12 | Introductions | Elvis Presley | 08:40 |
13 | How Great Thou Art | Stuart K. Hine | 03:11 |
14 | Softly As I Leave You | H. Shaper / T. DeVita | 02:54 |
15 | America | Traditional: Arr. Elvis Presley | 02:24 |
16 | Mystery Train / Tiger Man | Parker / Philips / Louis / Burns | 02:43 |
17 | Blue Christmas | B. Hayes / J. Johnson | 02:04 |
18 | Can't Help Falling In Love | Weiss / Peretti / Creatore | 02:04 |
Die hier vorliegende CD wurde 2015 erstmals veröffentlicht und enthält den Soundtrack von Elvis’ viertletztem Spielfilm, der unter dem Namen „Live a Little, Love a Little“ (deutsch: Liebling, lass das Lügen) 1968 in die Kinos kam. Über diesen Streifen möchte ich mich hier nicht weiter auslassen, denn er war, wie die meisten anderen Elvis-Filme aus dieser Zeit grauenvoll, langweilig und uninspiriert… Das Gegenteil von grauenvoll hingegen war der Soundtrack, der zwar nur aus vier Songs bestand, welche, meiner Meinung nach, jedoch zum Besten gehören, was es von Elvis aus dieser Zeit zu hören gibt.
Da wäre das wunderschöne, etwas ans Musical-Genre erinnernde, „Wonderful World“, sowie der Song „Edge of Reality“, eine Annäherung an die damals gerade moderne Psychedelic-Rock-Musik. Beim dritte Stück handelt es sich um „A Little Less Conversation“, einem Funk-Song, bei dem erstmalig der Komponist Mac Davis seine Finger im Spiel hatte, ein Mann, der in Elvis zukünftiger Musikkarriere noch eine wichtige Rolle spielen sollte, indem er weitere wundervolle Stücke für Elvis schrieb. Last but not least hören wir „Almost in Love“, ein wundervolles Smooth-Jazz-Stück mit südamerikanischem Touch.
So hatte man Elvis noch nie zuvor gehört! Die Songs hatten etwas neues und frisches und, abgesehen vom Psychedelic-Song, sind sie auch absolut alterslos und modern geblieben.
Das Grossartige an dieser FTD-CD ist die Tatsache, dass hier anhand vieler alternativer Takes die Entstehung dieser vier Songs miterlebt werden kann. Es ist spannend zu hören, wie Elvis sich dabei zuweilen schwer tat, gleichzeitig habe ich jedoch auch den Eindruck, dass deutlich zu hören ist, wie viel Spass es ihm bereitet hat, diese vier aussergewöhnlichen Stücke aufzunehmen.
Die einzelnen Songs wurden von RCA auf diversen Single-Veröffentlichungen „verwurstet“ - ohne dabei der Genialität der Aufnahmen Rechnung zu tragen - schön, dass dies nun durch FTD, wenn auch mit 37 Jahren Verspätung, geändert wurde!
Für mich eine der besten Soundtrack-Alben, die es von Elvis gibt. Ein Album, das ich mir immer wieder gerne anhöre…
Aufgenommen: 07. März 1968 (Elvis Vocal Overdubs am 11. März 1968)
Studio: Western Recorders Studio 1, Hollywood, Los Angeles
Veröffentlicht: November 2015
Nummer: 506020-975088
Label: Follow That Dream Records (Sony Music Entertainment)
Genre: Soundtrack
Original-Produzent 1968: Billy Strange (MGM)
Produzenten FTD 2015: Ernst Mikael Joergensen / Roger Semon
Spielzeit: 76:49
Nr. | TITEL | KOMPONISTEN | TAKE | LÄNGE |
---|---|---|---|---|
01 | Wonderful World | Guy Fletcher / Doug Flett | Master-Take | 02:14 |
02 | Edge Of Reality | B. Baum / B. Giant / F. Kaye | Master-Take | 03:19 |
03 | A Little Less Conversation | Billy Strange / Mac Davis | Master-Take | 02:17 |
04 | Almost In Love | Luiz Bonfa / Randy Starr | Master-Take | 03:07 |
05 | Wonderful World | s. O. | Take 1 | 03:01 |
06 | A Little Less Conversation | s. O. | Take 1+2 | 2:40 |
07 | Edge Of Reality | s. O. | Take 1+2 | 04:17 |
08 | Almost In Love | s. O. | Take 1 + 4-6 | 05:45 |
09 | Wonderful World | s. O. | Take 2+3 | 02:54 |
10 | Edge Of Reality | s. O. | Take 3 | 03:51 |
11 | A Little Less Conversation | s. O. | Take 4-9 | 05:16 |
12 | A Little Less Conversation | s. O. | Take 10 (Album-Master) | 02:28 |
13 | Almost In Love | s. O. | Instrumental-Probe | 03:23 |
14 | Wonderful World | s. O. | Take 7 (Film-Master) | 02:34 |
15 | Edge of Reality | s. O. | Take 5+6 | 04:37 |
16 | Almost In Love | s. O. | Take 2+4 (High-Key-Version) | 03:16 |
17 | Wonderful World | s. O. | Take 14+15 | 03:15 |
18 | A Little Less Conversation | s. O. | Take 11, 12+16 | 05:26 |
19 | Edge Of Reality | s. O. | Take 8 (Undubbed Master) | 03:59 |
20 | Almost In Love | s. O. | Take 4, 2+3 | 05:52 |
21 | Wonderful World | s. O. | Take 16+17 | 03:18 |