The Grateful Dead Movie

1977 (The Grateful Dead Movie)

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Es gibt nicht viele Dokumentar- beziehungsweise Konzertfilme aus dieser Zeit (1974), die den damaligen Zeitgeist und die Stimmung derart gut rüberbringen, wie dieses Werk. Zugegeben, für heutige Zuschauer (vor allem jüngeren Baujahres) dürfte der Streifen einige unverständliche oder gar groteske Szenen bereithalten, aber so war es eben damals...

Der Film wurde während vier Konzerten abgedreht, sowohl im Publikum, wie auch auf und hinter der Bühne. Herausgekommen ist ein sehr authentisches und nahes Porträt der Band und ihrer Anhänger.
Die zum Teil geradezu episch ausufernden Songs, die nicht selten von ihrer Normallänge von 3-4 Minuten auf 20 oder 30 Minuten aufgeblasen wurden, haben eine geradezu meditative, hypnotisierende Wirkung -Kritiker würden es wohl einschläfernd nennen.
Was damit gut rübergebracht wird, ist die unglaubliche Kreativität und Spielfreude, mit der die Band auf der Bühne agierte, und wie dieser Funke aufs Publikum übersprang.

Der technische Aufwand, der betrieben wurde, um die Wall-Of-Sound aufzubauen, ist beeindruckend und macht den Streifen zusätzlich sehenswert sowie musikhistorisch wertvoll.

Kurz: Für jeden Deadhead ein Pflichtkauf - und für alle, die etwas mit Blues, Folk und/oder Rock aus den 70er-Jahren am Hut haben, eine wunderbare Zeitreise!

Originaltitel: The Grateful Dead Movie

Produktionsland: USA
Produktionsfirma: Electrascope
Produzenten: Edward Washington / Ron Rakow

Jahr: 1977
Länge: 132 Minuten

Sub-Genre: Konzertfilm / Dokumentarfilm

Regie: Jerry Garcia / Leon Gast
Drehbuch: Jerry Garcia
Musik: The Grateful Dead

Kamera: Stephen Lighthill / David Myers / Robert Primes
Schnitt: Susan R. Crutcher / Lisa Fruchtman / Jerry Garcia

Mitwirkende:

  • Jerry Garcia
  • Bob Weir
  • Phil Lesh
  • Bill Kreutzmann
  • Donna Godchaux
  • Keith Godchaux
  • Mickey Hart

Drehorte: San Francisco, Kalifornien, USA

Aspect Ratio: 1.78:1 (16:9 Neuer HD-Video und TV-Standard)

Sound Mix: 4-Track-Stereo

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© Ascot Elite Home Entertainment


BILD ✪✪✪✪✪✪

Das Bildseitenverhältnis liegt beim Hauptfilm in 1.78:1 (16:9 TV-Standard) vor.
Ich habe, ehrlich gesagt, nicht allzu viel erwartet von der Bildqualität, zumal auf der Blu-ray-Hülle auch noch "Digital Remastered" steht, was meist nichts Gutes zu bedeuten hat.
Kurz, meine Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt. Die Qualität bewegt sich irgendwo zwischen VHS und schlechter DVD. In sehr dunklen Szenen gibt es dann auch schon mal ein wirklich heftiges Bildrauschen. Der Schwarzwert sowie die Kontraste sind eher als schlecht einzustufen und die allgemeine Grundschärfe alles andere als HD-würdig.
Die Farben sind nicht wirklich realistisch zu bewerten, da der grösste Teils des Filmes ja in abgedunkelten und von Scheinwerfern beleuchteten Konzerthallen gedreht wurde.
Alles in allem ist bei dieser Blu-ray das Bild weniger wichtig als die Atmosphäre und die Tonqualität, was die schlechte Bildqualität etwas relativiert.

TON ✪✪✪✪✪✪

Das Tonformat liegt wahlweise in Englisch DTS-HD Master 5.1 / Dolby Digital 5.1 oder PCM 2.0 vor (eine deutsche Tonspur gibt es NICHT!).
Es lässt sich ein deutscher Untertitel zuschalten.
Es hätte sehr erstaunt, wenn aus dem Soundmix nicht eine absolut geniale 5.1-Abmischung herauszuholen gewesen wäre - und genau so ist es auch!
Was hier an Räumlichkeit eingefangen wurde, ist Referenz. Je nach Tonformat haben die Publikums- oder Bühnengeräusche Vorrang. Welches der zwei 5.1-Formate besser ist, ist schwer zu sagen - es haben beide ihren Reiz.
Auch die Subwoofer-Wiedergabe ist genial und vermittelt ein richtiges Konzertgefühl.
Die Tonumsetzung ist derart gut gelungen, dass sie die mangelhafte Bildumsetzung beinahe vergessen lässt.

FAZIT

Wer gerne Konzerte sieht, wird von dieser Blu-ray enttäuscht, wer sich mit der genialen Tonspur zufriedengibt, begeistert sein…

Roy Orbison - Black & White Night

1988 (Black & White Night)

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Jennifer Warnes, Bonnie Raitt und k.d. lang zusammen auf der Bühne zu sehen, ist schon ein Ereignis für sich - dass die drei aber nicht etwa im Rampenlicht stehen, sondern dezent im Hintergrund den Backgroundgesang übernehmen, lässt erahnen, mit was für einem aussergewöhnlichen musikalischen Anlass wir es hier zu tun haben.... Wenn dann auch noch Bruce Springsteen, Elvis Costello und Tom Waits zur musikalischen Unterstützung auf der Bühne stehen, dürfte dem Letzten klar geworden sein, hier geschieht Grosses...
Unterstützt werden die Stars durch Elvis‘ ehemalige Bühnenband, die TCB-Band: Glen D. Hardin am Piano, Jerry Scheff am Bass, Ronnie Tutt am Schlagzeug und natürlich James Burton an der Lead-Gitarre.
Im Rampenlicht steht allerdings nur einer - und das ist Roy Orbison!

Das exklusive Konzert wurde 1987 im legendären Cocoanut Grove Nightclub in Los Angeles in schwarz/weiss aufgezeichnet und gehört mit zum Besten, das es von Roy Orbison live zu sehen gibt. Stimmlich war Roy Orbison immer noch voll auf der Höhe und musikalisch ging sowieso die Post ab, kein Wunder mit dieser erlesenen Begleitband!
Wir hören hier viele seiner grossen Hits wie „Only the Lonely“, „Blue Bayou“, „Crying“ und natürlich „Pretty Woman“.
Das Einzige, das man dem Konzert vorwerfen kann, ist die Tatsache, dass bereits nach 64 Minuten Schluss ist. Anderseits sollte derart auserwählte Musik wie guter Wein genossen werden - in ganz kleinen Einheiten!

Ein legendäres Konzert mit einem Roy Orbison in Bestform. Wer mit seiner Musik etwas am Hut hat, sollte sich diesen wunderbaren Konzert-Film unbedingt zulegen!

Originaltitel: Roy Orbison and Friends: A Black and White Night

Produktionsland: USA
Produktionsfirma: Cinemax
Produzenten: Stephanie Bennett / Barbara Orbison

Jahr: 1988
Länge: 64 Minuten

Sub-Genre: Konzert-Film

Regie: Tony Mitchell
Musik: Roy Orbison

Kamera: Tony Mitchell
Schnitt: Sean Fullan / Mitchell Sinoway

Musiker:

  • Roy Orbison
  • Bruce Springsteen
  • Tom Waits
  • Jennifer Warnes
  • T. Bone Burnett
  • Elvis Costello
  • TCB-Band…u.a.

Drehorte: Cocoanut Grove Nightclub, Ambassador Hotel, Los Angeles, Kalifornien, USA

Aspect Ratio: 1.33:1 (4:3 Traditioneller TV-Standard)

Sound Mix: DTS / Dolby

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© Sony BMG Music Entertainment 


BILD ✪✪✪✪✪✪

Das Bildseitenverhältnis liegt in 1.78:1 (16:9) vor.
Grundsätzlich muss man wissen, dass das Konzert 1987 von einem amerikanischen TV-Sender aufgezeichnet wurde und dies im damals üblichen Bildformat 1.33:1 (4:3). Für die vorliegende Blu-ray-Ausgabe wurde das Bild unten und oben beschnitten, um auf das Breitbildformat von 16:9 zu kommen.
Obwohl die Aufnahmen auf dieser Blu-ray in 1080i vorliegen, haben wir es mit einer sehr guten und detailreichen Bildumsetzung zu tun. Der Schärfegrad ist gut bis sehr gut. Die Publikumsaufnahmen wurden mit einer 8mm Handkamera gedreht und sehen dementsprechend sehr körnig und unscharf aus. Mit diesem Stilmittel wurde hier wohl versucht, einen nostalgischen Touch zu erzielen. Ich konnte mich damit leider nicht wirklich anfreunden.
Der Schwarzwert ist gut und auch die Kontrastwerte können überzeugen.
Alles in allem eine solide und gute HD-Umsetzung!

TON ✪✪✪✪✪✪

Das Tonformat liegt in DTS-HD Master 5.1 vor.
Die Tonumsetzung kann man getrost als High-Light bezeichnen. Die Surroundumsetzung ist hervorragend gelungen und gibt dem Zuhörer das Gefühl mittendrin zu sitzen. Die Dynamik ist grossartig und auch die Basswiedergabe überzeugt auf der ganzen Linie.
Tontechnisch wurde wirklich das Beste herausgeholt!

FAZIT

Bild wie auch Ton sind hervorragend ausgefallen auf dieser Blu-ray und konnten mich absolut überzeugen!

Amy Winehouse - The Day She Came To Dingle

2012 (Amy Winehouse - The Day She Came To Dingle)

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2006, kurz nach der Veröffentlichung Amy Winehouse’s zweiten Albums „Back To Black“ und noch bevor der gigantische Rummel um Amy so richtig losging, reiste die Sängerin in das in Westirland gelegene Fischerdorf Dingle.
Dort trat sie zusammen mit ihrem Bassisten Dale Davis und ihrem Gitarristen Robin Banerjee vor gerade mal achtzig Besuchern in der St. James Church auf.
Begleitet wurde Amy von einer BBC-Crew, die über dieses Konzert einen Dokumentarfilm drehte.
Das Mini-Konzert dauerte nur rund zwanzig Minuten, in denen Amy sechs neue Songs aus ihrem aktuellen Album vortrug. Da sie lediglich von Bass und Gitarre begleitet wird, rückt ihre Stimme unweigerlich in den Mittelpunkt. Ihre zuweilen jazzigen sowie souligen Versionen der Songs beeindrucken durch ihre mitreissende Eindringlichkeit.
Die Dokumentation besteht zum einen aus dem erwähnten Mini-Konzert und zum anderen aus einem Interview, welches Amy nach dem Konzert dem Festival-Veranstalter John Kelly gab. Wobei das Interview geschickt ins Konzert eingeflochten wird und so jedem Song einen inhaltlichen Rahmen gibt. Dieses Interview ist denn auch der eigentliche Höhepunkt dieses Dokumentarfilmes! Wir erleben eine Amy Winehouse, die voller Begeisterung und Humor ihre musikalischen Wurzeln offenlegt. Die sehr klugen Fragen Kellys locken Amy so richtig aus der Reserve und bieten einen sehr persönlichen Einblick in Amys Denken und ihre Persönlichkeit.

Die BBC-Dokumentation „The Day She Came To Dingle“ gehört für mich zum Besten, das es von und über Amy Winehouse gibt und lässt erahnen, was noch alles hätte kommen können…

Im Konzert zu hören sind folgende Stücke:

1 Tears Dry On Their Own
2 I'm No Good
3 Love Is A Losing Game
4 Back To Black
5 Me & Mr. Jones
6 Rehab

Originaltitel: Amy Winehouse: The Day She Came To Dingle

Produktionsland: Irland / Grossbritannien
Produktionsfirma:

  • BBC Arena
  • South Wind Blows
  • Radio Telefis Eireann

Produzenten: Tina Moran

Jahr: 2012
Länge: 59 Minuten

Sub-Genre: Dokumentarfilm / Konzertfilm / Interview

Regie: Maurice Linnane
Drehbuch: Maurice Linnane
Musik: Amy Winehouse

Kamera: BBC
Schnitt: Maurice Linnane / Eugene McCrystal

Mitwirkende:

  • Amy Winehouse
  • John Kelly
  • Robin Banerjee
  • Dale Davis

Drehort: Dingle, County Kerry, Irland

Aspect Ratio: 1.78:1 (16:9 Neuer HD-Video und TV-Standard)

Sound Mix: Stereo



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