Heute bin ich Samba

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© 2014 Quad Productions u.a. – Omar Sy & Charlotte Gainsbourg

HANDLUNG

Der aus Senegal stammende Samba Cissé lebt und arbeitet, da er keine Aufenthaltserlaubnis besitzt, seit zehn Jahren illegal in Paris.
Er ist als Tellerwäscher in einer Grossküche beschäftigt. Als sich die Möglichkeit einer Festanstellung als Koch eröffnet, tritt Samba den dafür notwendigen Gang zu den Behörden an. Er erhält aber nicht wie erhofft eine Aufenthaltserlaubnis, sondern wird in Abschiebehaft gesetzt. Hier trifft er auf Alice, die sich nach einem Burnout ehrenamtlich im Sozialdienst engagiert.
Nachdem Samba freigelassen und aufgefordert wird Frankreich zu verlassen, taucht er unter. Es beginnt ein Leben mit ständig wechselnden Gelegenheitsjobs und Angst vor der Polizei.
Derweil kommen sich die schwermütige Alice und der unsichere Samba näher...

REZENSION

Wer diese Geschichte liest, kann kaum glauben, dass daraus ein humorvoller Film entstehen könnte. Und doch ist es den Machern von „Ziemlich beste Freunde“ ein weiteres Mal gelungen, aus einem sehr heiklen Thema, mit viel Einfühlungsvermögen und guten Dialogen, ein humoristisches Sozialdrama zu machen, wie ich es auf diesem Niveau schon lange nicht mehr gesehen habe.
Nur ganz selten gehen der Inszenierung etwas die „Pferde durch“ und wird der Humor etwas zu forciert eingesetzt. Ansonsten gelingt der Balance-Akt bewundernswert und eindrücklich.
Selbst die Gegenüberstellung eines Burnouts einer Managerin mit der existenziellen Not eines illegalen Einwanderers, wirkt auf mich nie deplatziert oder verfehlt. Beide Figuren sind in ihrer eigenen Welt gefangen und können sich durch ihre gegenseitige Hilfe aus ihrer jeweiligen Notlage heraus befreien. Die Geschichte wirkt glaubhaft und nachvollziehbar. Ehrlich gesagt finde ich in dieser Beziehung den hier vorliegende Film sogar besser als „Ziemlich beste Freunde“. Man hat es hier vorteilhafter verstanden, Komik und Realismus zu vermengen, ohne dass die Glaubwürdigkeit darunter zu leiden hätte.
Geschuldet ist diese Wirkung natürlich, nebst der einwandfreien Inszenierung, der grossartigen schauspielerischen Leistung von Omar Sy und Charlotte Gainsbourg.

Ein brandaktuelles und anspruchsvolles Thema in erträglicher Form auf die Leinwand zu bringen, ist alles andere als eine leichtes Unterfangen. Hier ist das grandios gelungen!

BLU-RAY-BILD

Das Bildseitenverhältnis liegt in 1.85:1 (13:7 US WideScreen) vor.

Der Schärfewert bei Nahaufnahmen ist hervorragend, lediglich bei Totalen wirkt das Bild etwas weicher und weniger detailliert. Die Farben sind gut, wenn auch leicht blass gehalten. Der Schwarzwert ist in Ordnung, und auch die Kontraste bewegen sich im ansprechenden Bereich.
Keine überragende HD-Bildumsetzung, aber zeitgemäss und gut, ohne Bildfehler.

BLU-RAY-TON

Das Tonformat liegt in Deutsch DTS-HD Master 5.1 vor.

Auch die Tonumsetzung ist ansprechend ausgefallen. Es handelt sich ohnehin um einen reinen Dialogfilm, der kaum Ansprüche an die Dynamik stellt. Die Dialoge sind jederzeit bestens zu verstehen und auch die Surround-Kanäle werden, wenn auch dezent, eingesetzt.
Alles in allem eine sehr ruhige aber gute Tonumsetzung.

FAZIT

Freunde des französischen Kinos kommen hier voll auf ihre Kosten, zusammen mit der ansprechenden technischen Umsetzung der Blu-ray ein äusserst empfehlenswerter Film!

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© 2015 Senator Home Entertainment

Originaltitel:
Samba

Regie:
Eric Toledano / Olivier Nakache
Drehbuch:
Erich Toledano / Olivier Nakache
Musik:
Ludovico Einaudi

Produktion:
© Gaumont / Ten Films / TF1 u.a.
Kamera:
Stéphane Fontaine
Schnitt:
Dorian Rigal-Ansous

Frankreich / 2014


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